Dem Himmel so nah

Pilger aus der Umgebung, aber auch aus dem rheinischen Neuss beim Quirinusfest

Püchersreuth. (gja) „Wer glaubt, ist nie allein." Mit diesem Lied eröffneten die Gläubigen den Festgottesdienst in St. Quirin. Pilger aus Maria Kulm, Neuss am Rhein, Perl, Millern und Frankreich, die Egerländer G'moi aus Weiden, Altenstadt , Waldsassen und Marktredwitz waren zum Quirinfest gekommen, um gemeinsam zu singen und zu beten. Wie es Tradition ist, zogen am Sonntag auch die Vereine gemeinsam von Ilsenbach zur Wallfahrtskirche.

Langer Kirchenzug
Der Zug mit dem Schützenverein Wildenau , der KSK Ilsenbach, FWG, CSU, SPD und OWV Püchersreuth sowie den Feuerwehren Püchersreuth, Ilsenbach und Lanz waren durch die kräftige Musik der Blaskapelle Etzenricht schon von Weitem zu hören. „Jetzt können wir in Freude den Gottesdienst miteinander feiern“, begrüßte Pfarrer Manfred Wundlechner die Ehrengäste, Vereine und Pilger. Hauptzelebrant in der überfüllten Kirche war Pfarrer Andreas Uschold von St. Josef in Weiden.
Lebendig wurde der Gottesdienst durch die Musik der Etzenrichter Blaskapelle um Dirigent Ernst Ebnet und durch Uscholds Predigt, der die Frage stellte, wer eigentlich der heilige Quirin gewesen sei. Zunächst sei er zunächst ein zynischer Materialist mit viel Macht, die er nur allzu gern ausnutzte, gewesen. Später jedoch starb er für seinen Glauben als Märtyrer. „Zu sterben, das war ihm seine Religion wert.“
Der Glaube bedeute uns allen viel, sagte der Geistliche. „Seit der Kirchweihe 1687 pilgern die Menschen immerzu an diesen heiligen Ort.“ Heilig sei er durch eine Reliquie Quirins, die sich in der Kirche befinde und aus Neuss stamme. „Vor allem die Sorge um Haus und Hof, die Sorge um die Kranken und Alten, die stumme Not der Frauen in der Hoffnung auf eine glückliche Geburt und gesunde Kinder, veranlasst Menschen zur Wallfahrt nach St. Quirin.“
Die Kirche sei eine Möglichkeit ganz neue Kraft zu tanken. Denn jeder gehe seinen ganz eigenen Kreuzweg und trage sein Kreuz auf den Schultern. „Hilft der Herr auch nicht aus der Not, so hilft er doch in der Not. Er erfüllt im Glauben unser Herz mit Freude und Friede“, endete Uschold.

Predigt übersetzt
Besonders war an diesem Gottesdienst auch, dass die Lesung und ein Teil der Predigt auf Tschechisch übersetzt wurden. „Wir haben nun das gefeiert, wofür Quirin sein Leben hingegeben hat. Jetzt können wir neu gestärkt von diesem Ort weggehen und draußen die Festlichkeit genießen“, schloss Wundlechner den freudigen Festgottesdienst mit treffender Musik und einer Möglichkeit, dem Himmel besonders nah zu sein. (Aus „Der neue Tag“, Weiden in der Oberpfalz, Dienstag, 24. Juli 2012)