Gang zu den Gräbern


Unterwegs zu den Gräbern

Gang zu Gräbern verstorbener Mitglieder – Quirinus-Darstellungen auf Grabsteinen

Peter Huth war ein leidenschaftlicher Schötzejeselle. 2011 starb er. Sein Grab auf dem Neusser Hauptfriedhof (Teil C) schmückt eine Tafel am Gedenkstein, die auch die Neusser Quirinuskirche zeigt. Wer genau hinschaut, der entdeckt – wie bei Peter Huth - eine Reihe Quirinus-Bezüge auf den Gräbern: das Neun-Punkte-Wappen hat die Familie Moog gewählt, eine figürliche Quirinus-Darstellung gibt es für den ehemaligen Schützenkönig Rainer Reuß, für eine Säule mit mächtiger Sicht auf die Kirche St. Quirin hat sich die Familie Roderigo entschieden (alle Teil A).

Am Allerheiligen-Tag waren Mitglieder der St. Quirinus‘ Schötzejeselle auf dem 50 Hektar großen Neusser Hauptfriedhof an der Rheydter Straße in von der Corona-Pandemie diktierten Kleingruppen unterwegs, um den Quirinus-Bezügen nachzuspüren und zugleich die Gräber der verstorbenen Stiftsdamen und Jeselle zu besuchen. Vor Ort wurde jeweils eine weiße Rose abgelegt und eine Kerze angezündet. Baas Ludger Baten wechselte zwischen den Kleingruppen, gab Informationen über den 1873 angelegten Friedhof und erinnerte mit Geschichte und Geschichten an die Verstorbenen. Darunter Bert Pütz, der als Gründungsbaas von 1983 an 27 Jahre die Gesellschaft prägte. Ein Stopp galt auch Msgr. Dr. Hans Dieter Schelauske (Teil B). Der ehemalige Oberpfarrer an St. Quirin (1980 bis 2006) war den Schötzejeselle eng verbunden, die seine Anregung zur Gestaltung eines Schützenportals für St. Quirin aufnahmen und als erste mit rund 40.000 Mark anfinanzierten. Die Realisierung des Projektes organisierte später der ehemalige Oberbürgermeister und langjährige Schützenpräsident Hermann-Wilhelm Thywissen mit seinen Möglichkeiten.

Von der Waage bis zur Bahre – der Stadtpatron begleitet viele Neusser durchs Leben. Einige wurden auf seinen Namen getauft: Quirin Broich oder Quirin Heck – auch deren Gräber sind auf dem Neusser Hauptfriedhof zu entdecken. Andere beziehen sich auf den Neusser Heiligen durch eine Darstellung auf dem Grabstein. Schlichte neun Punkte, die Attribute des Heiligen, oder eine figürliche Darstellung oder ein Blick auf seine Neusser Kirche, dem Zentrum des Quirinuskultes. Die Schötzejeselle freuten sich am Allerheiligen-Tag besonders, plötzlich vor einem von ihnen herausgegebenen Objekt zu stehen: das von Ehrenpatöhm Ivan Petak 1990 geschaffene Quirinus-Relief. Die Familie des vor Jahresfrist verstorbenen Hans-Julius Deuss ließ es in den Grabstein integrieren (Teil A).

Der Trauer-Monat November hat gerade erst begonnen. „Ein Gang über den Neusser Friedhof lohnt immer“, sagt Baas Ludger Baten, „wer mag, der kann dabei auch auf den Spuren des heiligen Quirinus, des Neusser Stadtpatron, wandeln.“ Einen Lageplan zur Orientierung haben wir angehangen.




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