Quirinusfest 2017

Quirinusfest 2017 in der Oberpfalz

Delegationen aus Neuss, Millen und Perl pilgern zu St. Quirin

Der verstorbene Schötzejesell Helmut Ast war der erste, der schon Ende der 1980er Jahre einen festen Brückenschlag in den Quirinus-Kultort Püchersreuth aufbaute, wo von altersher der Neusser Heilige verehrt wird. Seit 330 Jahren pilgern Gläubige zur Quirinuskirche in Püchersreuth, wo vor 30 Jahren durch den 2007 verstorbenen Pfarrer Konrad Schießl die alte Wallfahrtstradition wieder belebt wurde. Zwei runde Daten, die auch den Regensburger Diözesanbischof Rudolf Voderholzer reizten, jetzt erstmals persönlich die Messe zum Quirinusfest in der Oberpfalz zu zelebrieren. Neben Pilgern aus Tschechien (Maria Kulm im Egerland) war auch eine Delegation aus dem Rheinland mit den St. Quirinus’ Schötzejeselle aus Neuss sowie den Quirinusfreunden aus Millen (Selfkant) und Perl (Obermosel) auf dem Botzerberg geeilt, auf dem die Quirinuskirche steht. In seiner Predigt stellte Voderholzer heraus, dass Heilige auch in der Gegenwart starke Vorbilder seien, an denen sich die Gläubigen gut orientieren könnten. Die Kirche auf dem Botzerberg sei ein regelrechtes paneuropäisches Projekt mit dem böhmischen Fürst Ferdinand von Lobkowitz als Bauherren, einem Italiener als Planer, Handwerkern aus der Region und dem Bischof von Leitmeritz, der die barocke Kirche im Jahr 1687 geweiht hat. Bis heute durchzögen Wallfahrtswege wie Pulsadern den europäischen Kontinent.

Dabei schlug Vorderholzer auch den Bogen nach Neuss. Von dort hatte Püchersreuth im Jahr 2000 eine Quirinus-Kopfreliquie erhalten, die der damalige Kölner Weihbischof und heutige Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann überbrachte. Voderholzer kennt Neuss aus eigener Anschauung. In der Stadt besuchte er vor vielen Jahren einmal das Collegium Marianum, als sich dort noch Männer im ersten und zweiten Bildungsweg auf das Theologiestudium und den Priesterberuf vorbereiteten.

Den Kontakt von Neuss nach Püchersreuth hatten Helmut Ast und Konrad Schießl entwickelt; sie wurden persönliche Freunde. Es gab nicht wenige private Besuche, wechselseitig. Offiziell machten die Neusser jetzt nach 1995 und 2012 bereits zum dritten Mal eine Exkursion in die Oberpfalz. Mit mehr als 50 Mitfahrern nahm 2013 aber auch eine große Delegation aus Püchersreuth um Pfarrer Manfred Wundlechner am Quirinustreffen in Neuss teil.

Aus Perl war jetzt Altbürgermeister Bruno Schmitt mit seiner Frau Rita nach Püchersreuth gekommen; der frühere Millener Ortsvorsteher Heinz Beckers wurde gar von sechs Quirinusfreunden begleitet. Die Gäste aus Neuss, die unter der Regie von Vizebaas Herbert Balzer reisten, besuchten auch Nürnberg und Schwäbisch Hall, wo sie in der Würth-Sammlung der Alten Meister in der ehemaligen Johanniterkirche eine mittelalterliche Quirinus-Darstellung bewundern konnten. Baas Ludger Baten kündigte an, dass das Treffen der Quirinusfreunde 2018 in Neuss stattfinden werde. Dann werden, so hoffen die Gastgeber, auch wieder Quirinusfreunde aus St. Quirin am Fuße der Vogesen dabei sein, die in diesem Jahr aus organisatorischen Gründen auf die Fahrt nach Püchersreuth verzichten mussten.








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