Quririnusfest 2013

Prozession mit dem Quirinusschrein. NGZ/A. Woitschützke


Quirinusfest 2013

Pilger aus fünf Kultorten folgten dem Neusser Quirinusschrein

Neuss und St. Quirin am Fuße der Vogesen, das oberpfälzische Püchersreuth und Perl an der Obermosel sowie Millen im Selfkant – gleich in fünf Kultorten haben sich weltliche Vereine gegründet, die sich um die Erforschung und den Erhalt des Brauchtums rund um den Neusser Heiligen kümmern. Die Vereine treffen sich alljährlich an einem anderen Ort. Nach Millen (2010), Perl (2011) und Püchersreuth (2012) war nun Neuss an der Reihe: Die Gesellschaft der St. Quirinus' Schötzejeselle, die ihr 30-jähriges Bestehen feiert, war Gastgeber für 70 auswärtige Pilger. Sie alle und weitere 800 Gläubige folgten zum Abschluss der Quirinus-Oktav in einer feierlichen Prozession dem Quirinus-Schrein über Münsterplatz und Freithof. „Ein wunderbares Erlebnis“, sagt später Pfarrer Manfred Wundlechner aus Püchersreuth, der erstmals zum Neusser Quirinusfest (4./5. Mai 2013) gepilgert war und wie Pfarrer Jean-Claude Dreher (St. Quirin; Metz) zu den Kozelebranten des Hochamtes gezählt hatte.
Rund 470 Kultorte des Neusser Heiligen sind bekannt. Die meisten liegen in Mitteleuropa: Deutschland und Luxemburg, Belgien und die Niederlande, Frankreich und die Schweiz. So ist Neuss das Zentrum einer europaweiten Quirinus-Vereherung. „Quirinis war bereits ein früher Europäer, der bis heute seinen Beitrag zur Völkerverständigung leistet,“ sagte Jeselle-Baas Ludger Baten als er die Gäste zum „Rheinischen Abend“ in der Lounge „Drusus 1“ begrüßte. Bürgermeister Herbert Napp erinnerte in seinem Grußwort an die große Pilgertradition, die für Neuss im Mittelalter auch eine starke wirtschaftliche Bedeutung hatte. Napp freute sich, gleich drei Amtskollegen begrüßen zu können: Die Bürgermeister Bruno Schmitt (Perl) und Lorenz Enslein (Püchersreuth) sowie Ortsvorsteher Heinz Beckers aus Millen. In diesem geselligen Rahmen lud dann auch Marcel Oswald alle Quirinusfreunde für 2014 nach St. Quirin in Lothringen ein, wo traditionell am Himmelsfahrtstag (29. Mai 2014) der Neusser Heilige gefeiert wird.
Für alle auswärtigen Gäste gab Oberpfarrer Msgr. Guido Assmann vor dem Festhochamt einen Empfang im Pfarrhaus-Garten, den eine alte Takelplatte aus der Eifel mit Quirinusmotiv schmückt. An der Einstimmung nahm auch Vize-Bürgermeister Thomas Nickel teil, der die Initiative lobte, dass die Quirinusvereine und somit auch die Quirinus-Kultorte näher zu einanderrücken: „Ich freue mich, dass der heilige Quirinus neue Freundschaften stiftet. Wir Neusser sind gern dabei.“ Auch Oberpfarrer Assmann als Initiator der Quirinusoktav strahlte, dass so viele auswärtige Pilger zur fünften Okatv angereist waren und stieß mit ihnen an: „Vor das geistliche Erlebnis, das mit Hochamt und Prozession folght, setzen wir so die weltliche Einstimmung.“ Festprediger in der Münsterbasilika war später Prälat Günter Assenmacher aus Köln.
Zum großen Quirinusfest und zu ihrem 30.Geburtstag steuerten die Schötzejeselle auch eine Foto-Ausstellung bei. Zwei Wochen lang waren im Foyer der Sparkasse Neuss rund 40 Quirinus-Darstellungen aus europäischen Museen zu sehen. „Die Dokumentation war ein schöner Erfolg“, lobte zum Abschluss Sparkassen-Vorstand Dr. Volker Gärtner die Präsentation, die nahezu täglich das Ziel von Besuchergruppen war. Die Ausstellung hatte die Archivgruppe der Schötzejeselle mit Herbert Balzer, Dr. Peter Hommers und Franz Zimmermann in Szene gesetzt. Zu den ersten Gratulanten zählte auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe, der in Neuss mit seiner Familie lebt und dort auch seinen Bundestagswahlkreis hat: „Seit ihrer Gründung im Jahr 1983 haben die St. Quirinus' Schötzejeselle sich auf vielfältige Weise um den Stadtpatron unserer schönen Heimatstadt, den heiligen Quirinus, sehr verdient gemacht.“ Das vielfach gehörte Lob verstehen die Schötzejeselle als Anerkennung und Verpflichtung: „So soll es weiter gehen ...“


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