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Herzlich willkommen

Wir begrüßen Sie herzlich auf den Internetseiten der St. Quirinus' Schötzejeselle. Seit 30 Jahren haben wir uns der Erforschung und Verehrung des Neusser Stadtpatrons verschrieben. Der Heilige Quirinus steht den Neussern seit dem Mittelalter zur Seite. Viele Menschen sind zu seinem Grab gepilgert und haben Hilfe in der Not erfahren. Auch heute - in einer vielfach säkularisierten Welt - ist der Heilige nach wie vor aktuell. Die St. Quirinus' Schötzejeselle wollen dem Rechnung tragen.

Erleben Sie auf den folgenden Seiten unsere Gemeinschaft, aber auch die Stationen des Heiligen Quirinus in unserem Land sowie in Nachbarländern. Begleiten Sie uns auf einer Reise zu den einzelnen Stätten der Quirinusverehrung. Ereignisse aus dem Jahreslauf der Jeselle finden Sie hier.




Trauer um Hermann-Josef Kahlenberg

Die St. Quirinus‘ Schötzejeselle
trauern um Hermann-J. Kahlenberg

Er klang geradezu euphorisch. „Mir geht es fantastisch“, trällerte er am Sonntag (8.) ins Telefon, er komme langsam wieder ans Laufen und fühle sich sehr, sehr wohl: „Wir sehen uns am kommenden Wochenende, wenn Du aus Holland zurück bist.“ Hermann-Josef Kahlenberg, der Zuversichtliche, machte bis zuletzt noch Pläne. Uns war an jenem zweiten Oktober-Sonntag 2023 nicht bewusst, dass es unser letztes (Telefon-)Gespräch sein sollte – nach mehr als 45-jähriger Freundschaft. Unzähligemale hatten wir telefoniert. Dass es nun das letzte Telefonat sein sollte, kam uns nicht in den Sinn. Aber es war so. Aus! Schluss! Vorbei! Am Mittwochmorgen (11.) ist unser Freund und Schötzejesell zu Hause bei seiner Frau Inge für immer eingeschlafen. „Ganz friedlich“, wie Inge berichtet. Unsere Gesellschaft trauert mit Inge, den beiden Söhnen Dirk und Sven sowie der ganzen Familie. Sie haben Ehemann und Vater, sie haben ihr Familienoberhaupt, verloren, wir einen treuen, verlässlichen Weggefährten, der bodenständig und heimatverbunden war, für den der heilige Quirinus als Stadt- und Pfarrpatron seine unverrückbare Liebe zu Neuss und den Neussern symbolisierte.

Hermann-Josef Kahlenberg, Jahrgang 1945, war ein gefühltes Gründungsmitglied der St. Quirinus‘ Schötzejeselle. Zwar saß er am 17. August 1983 nicht in der Gründerrunde, aber er war den Initiatoren um Bert Pütz und Dr. Peter Hommers, Hans Rütten und Werner Junggeburth eng verbunden. Darum legte er auch Wert darauf, Mitglied mit der Nummer 14 zu sein – die erste Aufnahme nach der Gesellschaftsgründung durch Marlene Spira und zwölf Männer. Die Nummer 14 wurde ihm auch sofort zugestanden und ihm wurde die damals übliche Aufnahmegebühr von 100 D-Mark erlassen. Seither war Hermann J. Kahlenberg eine Säule der Gesellschaft, deren Marschall er 1994 und 2008 war. Er unterstützte die Arbeit, steuerte Ideen und praktische Hilfestellungen bei; besuchte mit großer Freude die Feierlichkeiten seiner Schötzejeselle.

Unter anderem lieferte er die Verpackungen für die Quirinus-Becher, die er als Werksleiter von FS-Karton in Düsseldorf-Heerdt professionell produzieren ließ. Immer wieder stiftete er Belege für die Dokumentation über den Stadt- und Pfarrpatron. Im Frühjahr 2022 finanzierte Hermann-Josef den Ankauf eines originalen Kupferstichs aus dem 17. Jahrhundert, der den Quirinus von Siscia, einer der vier Archetypen, zeigt. Das Blatt wurde in die Sammlung Quirinus aufgenommen, die im Stadtarchiv ihren Platz hat. Großzügig war Hermann-Josef Kahlenberg immer – und zuverlässig. Musste er privat oder als Konkordia-Chef Präsente organisieren, waren für ihn die Objekte der Schötzejeselle immer erste Wahl. Auch ins Gesellschaftsleben brachte er sich, wenn er sich gefordert sah, mit Herzblut ein. Im Frühjahr 2022 steuerte er souverän als Versammlungsleiter die Neuwahlen zum Vorstand der Schötzejeselle im sogenannten Drusushöfchen.

Wir St. Quirinus‘ Schötzejeselle sind stolz, dass sich Hermann-Josef Kahlenberg immer zu unserer Gesellschaft bekannte, ohne bei ihr in der ersten Reihe zu agieren. Sein großes ehrenamtliches Engagement gehörte dem Sport im allgemeinen und dem KSK Konkordia Neuss im besonderen, den er ein halbes Jahrhundert als Vorsitzender prägte und dafür zum Ehrenvorsitzenden gewählt wurde. Hermann, der nie als Athlet auf der Matte stand, gab in dieser langen Zeitspanne dem Ringersport Gesicht und Stimme, führte seine Mannschaft bis in die Bundesliga und somit in die deutsche Spitzenklasse. Doch Sport war für ihn mehr als Siege, Medaillen und Titel. Für Hermann-Josef Kahlenberg war Sport vor allem immer auch aktive Sozialpolitik, ein Angebot und Dienst an der Gesellschaft. Sport als sinnvolle Freizeitbeschäftigung, die immer auch integrativ und identitätsstiftend ist. In kaum einem anderen Neusser Verein gehen Spitzen- und Breitensport eine so erfolgreiche Wechselwirkung ein wie beim KSK Konkordia, genial komponiert vom großen Steuermann HJK. In diesem Sinne ist der KSK Konkordia sein Lebenswerk. Dafür schuldet ihm die Neusser Stadtgesellschaft Lob, Dank und Anerkennung. Wir Schötzejeselle reihen uns dabei spontan aus Überzeugung ein.

Zum Schluss sei mir noch eine sehr persönliche Anmerkung erlaubt. Der junge Sportredakteur Ludger Baten kam am1. Juli 1977 zur Neuß-Grevenbroicher Zeitung. Sein Schreibtisch stand in der NGZ-Enklave an der Brandgasse. Der erste Besucher, der sich dem Neuen vorstellte war Hermann-Josef Kahlenberg, der in der Redaktion mit einer Flasche Wein als Gastgeschenk erschien und anschließend eine Stunde lang über die Bedeutung des Ringersports in der Stadt Neuss referierte. Der ansteckenden Überzeugungskraft dieses Mannes konnte ich mich – wie so viele nach mir – nicht entziehen. Wir wurden schnell Freunde und wir blieben es bis heute. In guten und in schwierigen (Ringer-)Zeiten. Da war immer einer, auf den Verlass war, der nicht fragte warum, sondern handelte – auch bei Gegenwind. Danke Hermann! Man sieht sich! - Ludger Baten



Der Abschied
Wer sich von unserem Freund Hermann-Josef Kahlenberg verabschieden möchte, hat dazu am Freitag, 20. Oktober 2023, Gelegenheit. Die öffentliche Trauerfeier findet um 11 Uhr in der Kapelle auf dem Hauptfriedhof an der Rheydter Straße statt. Die Urnenbeisetzung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im engsten Familien- und Freundeskreis.





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