Schlesischer Abend



Schlesischer Pfarrer dankt Neuss für Hilfe

Mit viel trockenem Humor erzählt Pfarrer Tomasz Stawiak vom Leben als evangelischer Pfarrer der Friedenskirche Jauer: „Wir schwimmen in katholischer See.“ In exzellentem Deutsch erklärte der Pfarrer: „Ich fühle mich als Schlesier, nicht als Pole.“ Den mehr als 100 Zuhörern im voll besetzten Saal des Martin-Luther-Hauses berichtete der 34 Jahre alte Stawiak am Donnerstag, wie es ihm und seiner nur 120 Mitglieder zählenden Gemeinde gelingt, im katholischen Polen zahlreiche erfolgreiche soziale Projekte zu stemmen.
Zum „Schlesischen Abend“ hatten die St. Quirinus’ Schötzejeselle Neuss und die Gesellschaft Erholung geladen, mit Unterstützung des Rotary Clubs (RC) Kaarst und der Kreisgruppe Neuss der Landsmannschaft Schlesien, die bereits 1998 und 1999 ein Benefizkonzert für die Friedenskirche in Jauer veranstaltet hatte. Ein schlesisches Buffet der Metzgerei Matzner rundete den Abend ab.
In seinem Vortrag und im Gespräch mit NGZ-Redaktionsleiter und Schötzejeselle-Baas Ludger Baten berichtete Pfarrer Stawiak, dass die Friedenskirche Jauer rund 30.000 Touristen besuchen, so dass der Eintritt und Spenden den Etat der Gemeinde aufbessern. Die Friedenskirche aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, die Platz für 6.000 Gläubige bietet, ist seit 2001 Weltkulturerbe. Zahlreiche Neusser waren bereits in Jauer, darunter auch Reinhard Blaschke, der die Glocken gespendet hat.
Der aus Schlesien stammende Friedhelm Krause und weitere RC-Mitglieder unterstützen seit vielen Jahren Gemeinden, Kinderheime und Krankenhäuser in Niederschlesien. Darüber berichtete anschaulich Dr. Waldemar Willing vom RC Kaarst mit einem Diavortrag. Als Spende der Zuhörer wurden Pfarrer Stawiak 1.320 Euro mit nach Schlesien gegeben, wofür er sich herzlich bedankte (aus der NGZ vom 19. Oktober 2012).


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