Drei Neue im Vorstand

Der neu gewählte Vorstand der St. Quirinus‘ Schötzejeselle; v. l.: Dr. Jörg Geerlings MdL (Queckselver), Gisela Huth (Fiskus), Ludger Baten (Baas), Elisabeth Ritter (Sekretaria) und Johann-Andreas Werhahn (Vizebaas). Foto: Miriam Lenz

Jörg Geerlings, Elisabeth Ritter, Johann-Andreas Werhahn – Drei Neue im Schötzejeselle-Vorstand

Im nächsten Jahr feiern die St. Quirinus‘ Schötzejeselle einen runden Geburtstag. Sie werden 40 Jahre alt. Seit 1983 haben sie sich der Erforschung und dem Erhalt des Brauchtums um den Neusser Stadt- und Pfarrpatron verschrieben. Mit großem Erfolg. Die Ergebnisse ihrer Quellensammlung aus rund 500 Kultorten, in denen der Neusser Heilige verehrt wird, werden im Stadtarchiv aufbewahrt; füllen annähernd 40 laufende Meter Aktenordner.

Ein runder Geburtstag bedeutet oftmals auch eine Zäsur. So auch bei den Schötzejeselle. Mehr und mehr tritt die Gründergeneration ins zweite Glied zurück; neue Stiftsdamen und Jeselle wollen die Gesellschaft in eine gute Zukunft führen. Einzig Baas Ludger Baten (68), seit 2010 im Führungsamt, saß vom heutigen Spitzenpersonal noch in der Gründerrunde am 17. August 1983, die damals in der Traditionsgaststätte Em Schwatte Päd tagte. Neuer Vize-Baas ist Johann-Andreas Werhahn (67), der bisher vor allem den Aufbau der Sammlung Quirinus unterstützte. Zwei der fünf Vorstandsämter füllen Stiftsdamen aus. Sekretaria ist Elisabeth Ritter (66), die auf Gisela Huth (62) folgt, die wiederum als ehemalige Bankerin künftig als Fiskus fungiert und die Gesellschaftskasse führen wird. Das Quintett komplettiert Jörg Geerlings (50). Der Landtagsabgeordnete und promovierte Jurist wird sich als neues Queckselver um die Programmgestaltung kümmern.

Erste Amtshandlung der neu formierten Führung war es, den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern zu danken. Mit Friedrich W. Bootz (80), in Neuss kurz Bobby gerufen, zieht sich aus dem Vorstand ein Jeselle-Urgestein zurück. Er übernahm in der Gründerzeit die Kassengeschäfte vom damaligen Fiskus, Rigomar Servas, und ist in vier Jahrzehnten zum gefühlt „ewigen Fiskus“ avanciert. Bobby Bootz organisierte auch die Objektentwicklung, den Vertrieb der Objekte (Quirinus-Statuen, Becher, Glocke, Reliefs etc.) und kümmerte sich federführend um die Produktion des Neusser Schützenkalenders.

Nach zwölf Jahren als Vize-Baas wünschte sich Herbert Balzer (77) einen jüngeren Nachfolger. Vor allem ihm ist es zu verdanken, dass die Schötzejeselle heute nicht nur über eine umfangreiche Archivsammlung verfügen, sondern dass das Material gesichtet, gewichtet, geordnet und Dank einer digitalen Übersicht auch nutzbar ist. Schließlich hörte auch Queckselver Hans-Georg Stübler (69) auf, der sowohl in der Archivgruppe mitarbeitete als auch sich bei der Programmgestaltung engagierte.

Der neue Vorstand übernimmt eine intakte Gesellschaft mit knapp 50 Mitgliedern, einer funktionierenden Organisation und einer soliden Kassenlage. Die Schötzejeselle stehen im Austausch mit dem neuen Oberpfarrer an St. Quirin, Andreas Süß, halten Kontakt mit den Quirinusfreunden in den Kultorten Millen (Selfkant), Perl (Obermosel), St. Quirin (am Fuß der Vogesen) und Püchersreuth (Oberpfalz). Nachdem die aktuelle Pandemie-Situation wieder Treffen zulässt, sind für den Spätsommer und den Herbst wieder informative und gesellige Veranstaltungen geplant.