Nachruf Peter Hommers

Die St. Quirinus‘ Schötzejeselle trauern um ihren Ehrenvizebaas Dr. Peter Hommers

Zwei Persönlichkeiten, die den St. Quirinus‘ Schötzjeselle mehr als dreißig Jahre Gesicht und Gewicht gaben: (Ehren-)Vizebass Dr. Peter Hommers (r.) und Gründungsbaas Bert Pütz. Foto: Jeselle-Archiv

Dr. Peter Hommers, der am 2. Advent verstarb, wurde jetzt auf dem Neusser Hauptfriedhof, Alter Teil, beigesetzt. Sein Grab ist mit Blumen geschmückt. Foto: L. Baten

Dr. Peter Hommers leitete die Gründerrunde am 17. August 1982 in der Traditionsgaststätte Em Schwatte Päd. Seither,fast vier Jahrzehnten, gab Peter Hommers den St. Quirinus‘ Schötzejeselle Gesicht und Gewicht. Dabei entwickelte er sich zum profunden Experten für die Erforschung und Erhaltung des Brauchtums rund um den Neusser Stadt- und Pfarrpatron. Wenn der heilige Quirinus heute mitten unter den Menschen in Neuss präsent ist, dann ist das zu einem guten Teil das Verdienst von Peter Hommers. Nun müssen seine Familie, Stiftdamen und Jöttchestanten, seine Jeselle und Patöhme ohne ihn auskommen. Unser Freund schlief im Kreis seiner Lieben am Morgen des Zweiten Advent friedlich ein. Er war ein Sonntagskind und blieb es bis zum letzten Atemzug: Er wurde an einem Sonntag geboren und er ging an einem Sonntag. Er wurde 86 Jahre alt. Wir alle sind sehr traurig.

Peter Hommers hat unsere Gesellschaft geprägt - wie sonst nur unser Gründungsbaas Bert Pütz. Peter forschte und analysierte mit akademischer Präzision, übernahm die Schriftleitung für viele Publikationen zum Neusser Heiligen, verfasste ungezählte Texte, organisierte Fotos, Quellen und Dokumente für die große Quirinus-Sammlung der Gesellschaft, die im Stadtarchiv Neuss ihren Platz hat. Er und das Archiv-Team mit Franz Zimmermann, Heiner Herwig, Herbert Balzer und Hans-Georg Stübler haben das „Gedächtnis der Schötzejeselle“ aufgebaut, gegliedert, gesichert und nutzbar gemacht. Ein Schatz für die Stadt Neuss und darüber hinaus. Den Blick über den Tellerrand warf Peter Hommers gern und oft. Er war der Motor, der „Aussenminister“ seiner Schötzejeselle, pflegte die Kontakte zu den Quirinusfreunden in den Verehrungsorten, insbesondere nach Millen im Selfkant, nach Perl an der Obermosel, nach St. Quirin am Fuße der Vogesen und nach Püchersreuth in der Oberpfalz. Er knüpfte das große Quirinus-Netzwerk.

Doch neben dem disziplinierten Forscher und Autor besaß Peter Hommers auch eine sehr menschliche Seite. Er konnte so ausgelassen feiern, lachen, genießen. Er, der so früh seine Frau Sigrid verlor, war überzeugt, dass „es zwischen Himmel und Erde schöne Dinge gibt, für die es sich zu leben lohnt‘“. Meist folgte dann seine Lieblingstrinkspruch: „Darauf wollen wir anstoßen!“ Dem sind wir gern gefolgt. Peter war fordernd und fördernd, er war großzügig, aber vor allem war er ein Freund. Manches Mal konnte er stur sein, dann auch wieder rheinisch schlitzohrig, aber immer blieb er liebenswürdig und den Menschen zugewandt.

Die Schötzejeselle waren Peter Hommers neben Familie und Beruf wichtig. Nach Studium in München und Wien, nach beruflichem Start am Bodensee kam Peter Hommers 1974 zur Volkshochschule Neuss, die er von 1977 bis 1999 leitete. Er war ein Kämpfer für die Erwachsenenbildung, insbesondere auch für die politische Bildung. Er engagierte sich in der Neusser Gesellschaft, war mehr als 50 Jahre Rotarier, war 1989/90 Präsident des RC Neuss. Er war Vorsitzender der Europa Union (1999 bis 2004) und ein fröhlicher Mitmarschierer im Grenadierzug Schöttelplacks.

Ohne Peter Hommers ist unsere Gesellschaft der St. Quirinus‘ Schötzejeselle ärmer. Unsere Gedanken gehen an seine Frau Ute, an seine Söhne und die ganze Familie. Wir werden ihn vermissen, aber nie vergessen, denn sein Ruf an den Patron haben wir stets im Ohr: Patronus noster – Quirinus!!!

Ludger Baten, Baas

Die Schötzejeselle feiern Patronatstag auf dem Münsterplatz. Dr. Peter Hommers (r.) im Gespräch mit dem heutigen Baas Ludger Baten. Foto: Jeselle-Archiv